Freitag, 24. Oktober 2008

Bei den Inselaffen.

Liebe Mitreisende,

heute: Gibraltar.

War da schon mal jemand von Euch? Wahnsinn. Grade noch im südlichsten Spanien und – schwupps mit dem Auto erst durch die Grenzkontrolle und danach noch quer über eine Flugzeugpiste – und schon ist man in Großbritannien. OK, es ist ein bisschen kleiner, aber immerhin auch eine Insel. Noch dazu eine mit zwei Gesichtern: einem neuen, hässlich-urbanen, und einem alten, leicht verfallenen, aber umso wild-romantischeren. (Huch, habe ich das geschrieben?) Einem britisch-empirischen und einem maurisch-martialischem. Und: hier zahlt man mit Pfund. Nur Rechtsverkehr ist nicht, war wohl des guten zu viel. Allerdings war dafür das Wetter typisch britisch (siehe Bilder).



Achtet mal drauf, wie der Wagen rechts bis zur Radnabe im Wasser steht. Alle Straßen waren überflutet, so hat es geregnet.



Das in der Ferne ist der Affenfelsen, rechts ahnt man eine Bebauung, die der in Nizza oder Monaco in nichts nachsteht. Glückwunsch.


Danach habe wir noch Freunde in Ihrem Haus in San Pedro besucht und waren schwer beeindruckt (um nicht zu sagen: zitrusgelb vor Neid): Bananen im eigenen Garten, gibt's so was? Dazu Limonen, Zitronen, Feigen, Mango, Avocado… ein Paradies unter südlicher Sonne. So wünschte ich mir meine Donnerstagnachmittage im Oktober auch. Danke, T & W, Euer Häuschen ist wirklich ein Kleinod, wenn ich das hier mal so sagen darf. Gruss auch nach Singapur an den Sohnemann.



Zwei Apfelsinen im Haar und an der Hüfte Bananen – jetzt auch aus eigenem Anbau.


PS: Das mit der Flugzeugpiste ist wahr. Man überquert die Lande-/Startbahn eines waschechten internationalen Flughafens. Wenn Jets landen, geht die Schranke runter und man wartet, bis der Vogel vorbei ist. Typisch britischer Skurilitätsfaktor.

Und morgen Abreisevorbereitungen: die leer mitgebrachte Reisetasche will mit vielen leckeren Spezereien gefüllt werden.

Milchsaeuremahlzeit und -prost!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Bilder wecken Wehmut in mir.
Ich hatte 1989 eine Autounfall auf Gibraltar. Obwohl schuldlos, wurde ich 2 Tage auf der Insel festgehalten. Die ganze Nummer verfolgte mich zwei Jahre mit Versicherungen und den ja auf Gibraltar praktisch nicht vorhandenen Steuern. Ein irres bürokratisches "HickHack".
Interessant ist, dass die Grenzanlagen zwischen La Linea (der Ort auf der spanischen Seite) und Gibraltar von der DDR, ja, der DDR(!) seinerzeit an die Briten verkauft wurde um sie eben dort zu errichten. Es war die Hochzeit der Spannungen zwischen Spanien und Briten um eben jenes kleine Eiland, das vollgestopft ist mit Überwachungstechnologie für diese, ach so geopolitsch bedeutsame, Wasserstraße. Was mich interessiert, stehen die alten Grenzanlagen eigentlich noch?

milchsaeure hat gesagt…

Ja, die Grenzanlagen stehen noch und man muss auch Pässe zeigen (zweimal sogar, bei Spaniern und Briten). Ob es die alten sind? Könnte sein, so wie die aussehen. Jetzt wo Du es sagst, sie erinnern tatsächlich an die DDR. Viel Stahl, billige Barackenarchitektur, hohe Zäune und Fahrzeugschleusen. Ist ja witzig.

und wo hat man Dich denn festgehalten? Im Knast? Hotel? Wer hat gezahlt?

Der Felsen ist faszinierend. Überall Militär, Festungswälle aus vielen Jahrhunderten und ich glaube, der hohe Felsen ist so löchrig, wie ein Schweizer Käse. Überall mehr oder weniger versteckte Tunneleinfahrten, aber alle vergittert. Militärisches Sperrgebiet?

Anonym hat gesagt…

Ich wurde natürlich, wie sollte es anders sein, bei den Bullen/Ordnungskräften fest gehalten.
Wo sonst.
Bis ich dann mit dem Konsularbeamten Kontakt aufnahm. Es war nicht schön.
Im Endeffekt habe ich bezahlt.
Für meine Unschuld.
Aber, die war da ja auch schon weg.
Irgendwie.
Noch zwanzig Stunden ohne Ausweis dann da, dort eben; dann Ausweis zurück – und ich dann auch.
Zurück eben.
Ärmer, und um eine Erfahrung reicher.
Ich kenne diese Gegend wirklich ziemlich gut.
War länger öfter da. Aber nur ein Mal, dieses eben, auf Gibraltar.
Ich erzähle Dir gern mehr; vielleicht mal bei 'nem Bier?